引用されヘルンバイン
  • "There was the moment when I sensed for the first time', that you can change something with aesthetics, you can get things moving in a very subtle way, you can get even the powerful and strong to slide and totter, anything actually if you know the weak points and tap at them ever so gently by aesthetic means."
    Source
    Gottfried Helnwein
    "The Art of Humanity" by Jonathon Keats, catalogue "Helnwein - Ninth November Night", Museum of Tolerance, Simon Wiesenthal Center, Los Angeles, November 9, 2003
  • "Beauty and ugliness are very subjective. At different times and at different places, people have very different agreements on what these are. These terms change. I couldn't care less about what a mediocre, middle-class society considers to be beautiful or ugly. As an artist you have to make your own decisions. There is an independent system of values that is deeply seated within you - and when you betray that you loose everything. You know when that happens. That's the fundamental difference between aesthetics and beauty. Aesthetics remain constant. The idea of beauty changes and is subject to fashion. Like the difference between morals and ethics. Morals change from society to society, from time to time, but there is a basic concept of ethics that has universal validity for all human beings, and that doesn't change."
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview with Gottfried Helnwein, Alvaro Fierro Nadales, JOIA Magazine, Chile, February 25, 2008
  • "Der Künstler ist eine Art Demiurg. Jemand, der gewissermaßen Gott imitiert und etwas schaffen will. Man könnte auch sagen: Gott ist der erste Künstler. Neue Welten zu schaffen, ist das Prinzip Gottes und des Künstlers."
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview, "Mein Sehnsuchtsort war Entenhausen", Andrea Schurian, Der Standard, Wien, 5. Juli 2013
  • "Als Künstler muss man in die Einsamkeit gehen innerlich. Das heißt, man muss irgendwann diese Konventionen überwinden und seine eigenen Schritte machen. Es gibt keinen Ausweg und daher wird der Künstler immer bis zu einem gewissen Maße Gegenspieler der Gesellschaft sein. Er wird immer suspekt sein, er wird immer am Rande zur Illegalität oder zumindest zur Peinlichkeit sein. Das lässt sich gar nicht vermeiden und da der Künstler mit seiner Arbeit ja diese Gesellschaft, die Zeit, die Ängste, die Sehnsüchte, den Wahnsinn, den Schwachsinn reflektiert, muss er mit einem Bein trotzdem mitten in der Gesellschaft stehen und dieser Seiltanz, dieser Balanceakt zwischen außerhalb der Gesellschaft zu sein, in seinem eigenen Universum und doch bis zu einem gewissen Grad auch in der Gesellschaft, das ist die große Schwierigkeit jeder Künstlerexistenz."
    Source
    Gottfried Helnwein
    "Helnwein - Die Stille der Unschuld" ein Film von Claudia Schmid, 116 Min, Deutschland 2009
  • "In retrospect I would say from Donald Duck I have learned more about life than from all the schools that I ever attended."
    Source
    Gottfried Helnwein
    "Memories of Duckburg", essay by Gottfried Helnwein, first published under the title "Mickymaus unter dem Roten Stern", Zeit Magazin, Hamburg, May 12, 1989. The text was also included in the book "ZEIT-Museum der 100 Bilder", edited by Fritz J. Raddatz, insel taschenbuch 1213, 1989, Insel Verlag, Frankfurt am Main
  • "Ich glaube dass alle Arbeiten eines Künstlers im Grunde immer nur um ein einziges zentrales Anliegen oder Motiv kreisen. Und jedes Werk so etwas wie ein neuer, mehr oder weniger erfolgreicher Versuch ist, sich diesem Grundthema zu nähern, es sichtbar zu machen, zu fassen, zu formulieren, obwohl es im Prinzip immateriell, und daher nicht fassbar ist, und keine Form hat"
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview, by Peter Nedoma, director of the Galerie Rudolfinum in Prague, at the occasion of the retrospective "Angels Sleeping - The Work of Gottfried Helnwein", April, 2008
  • "The university of Fine Arts in Vienna that I studied at is the same one that 60 years before rejected a young man, with the name Adolf Hitler, twice — which is, of course, the biggest mistake that any university has ever made in history."
    Source
    Gottfried Helnwein
    "Looking Inside: A Conversation with Gottfried Helnwein", Interview by Howard N. Fox, catalogue of the Helnwein Retrospective at the Albertina Museum in Vienna, 2013, Hatje Cantz Verlag, May 2013
  • "Picasso hat gesagt: "Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben." Das ist deshalb so schwer, weil die meisten Erziehungssysteme wie Mähdrescher funktionieren: vorne kommen die lieben Kinder hinein, und hinten kommen sie fein geschrotet und gemahlen wieder heraus. Und so werden Erwachsene erzeugt: durch die Zerstörung des Kind-seins, des Spielens und Träumens, der Kreativität und jeder Spontanität. Aber das ist wahrscheinlich unvermeidlich, wenn man sich ordentliche Staatsbürger wünscht, wie Soldaten, Steurfahnder, Zuhälter, Banker, Psychiater, Geheimagenten und Rennfahrer..."
    Source
    Gottfried Helnwein
  • "I finally got it. Kafka is the ultimate Realist. It took me a lifetime to fully understand that Kafka’s 'Prozess' and 'Das Schloss' are just painstakingly honest and sober reports of the world I live in. All the other tales of the matrix are simply illusions. Or dreams within dreams, as Poe put it."
    Source
    Gottfried Helnwein
    At the occasion of The exhibition KAFKAESQUE, at the DOX Centre for Contemporary Art, Prague, 2024
  • "Die 60er Jahre waren eine Zeit des Aufbruchs, man brach mit tradierten Werten und Regeln, experimentierte mit Drogen, ließ sich die Haare wachsen. Vor einigen Lokalen gab es Aufschriften wie : „Für Hunde, Hippies und Gammler Eintritt verboten“; die Leute haben uns Steine nachgeworfen und geschrien, man sollte uns vergasen. Es war eine zweiteilige Revolte: die kulturelle Jugendrevolte hat tatsächlich viel verändert; die politische, neomarxistische Revolte hingegen ist gescheitert. Ich denke an das Postulat vom Marsch durch die Institutionen: Da sind Schily, Fischer und Mahler ganz links unten hineinmarschiert und ganz rechts oben sind sie wieder herausgekommen. Bei diesem Marsch haben die Institutionen gewonnen."
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    Gottfried Helnwein
    "Mein Sehnsuchtsort war Entenhausen", Interview mit Andrea Schurian, der Standard, Wien, 23. Mai 2013
  • "Los Angeles ist wie eine offene Wunde, die niemand zu verbinden versucht. Sie ist der äusserste Vorposten einer untergehenden Zivilisation, und wenn Sie die unkaschierte Version der westlichen Welt 'Now' sehen wollen, dies ist der Ort. Manchmal komme ich mir vor wie in 'Blade Runner', wo der Zusammenbruch aller Werte eine neue comic-hafte, apokalyptisch-surreale Ästhetik gebiert."
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    Gottfried Helnwein
    "Gespräch mit Gottfried Helnwein", David Baum, Der Wiener, 17. Februar 2006
  • "When I look at a work of Art I ask myself: does it inspire me, does it touch and move me, do I learn something from it, does it startle or amaze me - do I get excited, upset? And this is the test any artwork has to pass: can it create an emotional impact on a human being even when he has no education or any theoretical information about art? I’ve always had a problem with art that can only be understood by somebody with a degree in art history, and I have a problem with theories. Most of them are bullshit anyway. Most critics and theorists have little respect for art and artists, and I think the importance of theory in art is totally overrated. Real art is self-evident. Real art is intense, enchanting, exciting and unsettling; it has a quality and magic that you cannot explain. Art is not logic, and if you want to experience it, your mind and rational thinking will be of little help. Art is something spiritual that you can only experience with your senses, your heart, your soul."
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    Gottfried Helnwein
    "Interview with Gottfried Helnwein", Brendan Maher, Start Magazine, Arts and Culture of the South East, Ireland, November 24, 2004
  • "Zeitkunst: "Was ist Ironie für Sie?" Helnwein: "Wenn eine Invasionsarmee, die jahrelang Massaker an der Zivilbevölkerung verübt 'Peace keeping Forces', und diese Operation 'Enduring Freedom' genannt wird, wenn das Gesetz, das den Bürgern ihre, verfassungsmässig garantierten Rechte raubt, 'Patriot Act' genannt wird. Oder wenn dem Oberbefehlshaber der grössten Militärmacht aller Zeiten, der Friedensnobelpreis verliehen wird und er dann eine Todesliste von tausenden Menschen erstellt, die er durch Drohnen eliminieren lässt."
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    Gottfried Helnwein
    Interview, "Durch die Kunst verliert der Tod seine Macht", Petra Augustyn, Zeitkunst, Zeit Kunstverlag, 1. Juli 2031
  • "Ein poetischer Text, ein Lied oder ein Bild können gefährlicher sein für ein repressives System, als jede Waffe. Peter Handke, der es gewagt hatte, im Höhepunkt der Kriegspropaganda gegen Serbien, in seinen Schriften seine Liebe zu diesem Land und seiner Kultur zu bekunden, wurde zerfleischt. Grass wurde für sein Gedicht, das sich unter anderem auf die Politik Israels bezog, von allen Seiten attackiert und als Antisemit bezeichnet. Da Israel aber ein real existierender Staat ist, der Politik betreibt, muss man sich auch kritisch darüber äussern dürfen. Das ist so als würde man jemanden, der Putin kritisiert, als antislavisch bezeichnen."
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview, "Der Verstörer", bei Susanne Zobl, News Magazin, Vienna, May 2, 2013
  • "Opening my first Donald Duck comic book felt like seeing the daylight again for someone who had been trapped underground by a mine-disaster for many days. I squinted cautiously because my eyes hadn't gotten used to the dazzlingly bright sun of Duckburg yet, and I greedily sucked the fresh breeze into my dusty lungs that came drifting over from Uncle Scrooge's money bin. I was back home again, in a decent world where one could get flattened by steam-rollers and perforated by bullets without serious harm. A world in which people still looked proper, with yellow beaks or black knobs instead of noses. And it was here that I met the man who would forever change my life - Donald Duck."
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    Gottfried Helnwein
    "Memories of Duckburg", essay by Gottfried Helnwein, published under the title "Micky Maus unter dem roten Stern", ZeitMagazin, Hamburg, April 12, 1989. 2nd publication in the book "ZEIT-Museum der 100 Bilder - Bedeutende Autoren und Künstler stellen ihr liebstes Kunstwerk vor", herausgegeben von Fritz J. Raddatz, insel taschenbuch 1213, Insel Verlag, Frankfurt am Main, 1989
  • "Painting means to strike back"
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    Gottfried Helnwein
  • "Meine Bilder haben schockiert, weil ich sichtbar gemacht habe, was die Leute lieber unsichtbar gelassen hätten."
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    Gottfried Helnwein
    "Helnweins grosse Retrospektive in Wiener Albertina", Apa, Salzburger Nachrichten, 23. Mai, 2013
  • "Niemand hat je hinterfragt, warum in Amerika eines Tages Kinder begonnen haben in der Schule andere Kinder mit Maschinenpistolen niederzumähen. Und inzwischen haben wir uns daran gewöhnt. Kinder, die Massenmorde an Kindern begehen, das hat es in der gesamten Geschichte der Menschheit noch nie gegeben. Das ist neu . Jetzt werden die Waffen dafür verantwortlich gemacht, was natürlich Schwachsinn ist, denn Waffen hat es in Amerika immer im Überfluss gegeben. Niemand wagt es die richtigen Fragen zu stellen. Niemand wagt es das System in Frage zu stellen."
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    Gottfried Helnwein
    Interview, "Der Verstörer", by Susanne Zobl, News Magazin, Vienna, May 2, 2013
  • "Ich habe mich daran gewöhnt, daß es Leute gibt, die sich nicht daran gewöhnen können, daß es keine Reichskulturkammer mehr gibt."
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    Gottfried Helnwein
    "Hamlet, Heiner, Hof, Helnwein", Malve Gradinger, Münchner Merkur, Kultur , 13. September 1997
  • "The world doesn't like people that are different than the average. Rulers throughout history have always hated those who stood out from the masses - the geniuses, the poets, artists, witches and saints; and usually they burned them or put them in dungeons, concentration-camps or mental institutions, thinking of what a nice and peaceful slave-camp this planet could be without them."
    Source
    Gottfried Helnwein
    "Interview with Helnwein", Wayne Chinsang talkes with Gottfried Helnwein, 'tastes like chicken' magazine, Milwaukee, Wisconsin, January 17, 2004
  • "Zeitkunst: 'Wenn Sie für eine Woche die Welt regieren könnten, was würden Sie verändern?' - Helnwein: 'Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges ist die Welt im permanenten Kriegszustand. In diesen Kriegen starben bisher mehr als 50 Millionen Menschen. Zig-Millionen wurden verletzt und verstümmelt, ganze Nationen wurden in die Steinzeit zurückgebombt und versanken im Chaos. Keine dieser Militärischen Interventionen hat irgend ein Problem gelöst, oder irgend jemandem geholfen, ausser dem Military Industrial Complex und dessen Banken. Und da das Geschäft mit dem Tod gar so gut läuft, werden die Kampfhandlungen auf immer neue Länder ausgeweitet, Trotz weltweiter Wirtschaftskrise, und rigoroser Sparmassnahmen im Sozialbereich, Unterricht und Kultur, werden die Militärbudgets ständig weiter erhöht. Noch nie sind so viele Waffen produziert und exportiert worden. Die Amerikanische Regierung hat ganz offiziell die Folter wieder eingeführt, die sie jetzt aber netter Weise als "Enhanced Interrogation" bezeichnet. Der Friedensnobelpreisträger im Weissen Haus, führt eine Todesliste von Menschen, irgendwo in der Welt, weit weg von Amerika, deren Leben durch Drohnen ausgelöscht wird. Tagtäglich, wie auf dem Fliessband. Tausende sind bisher auf diese Weise getötet worden, darunter viele Kinder. Keiner kennt ihre Namen, niemand weiss, was ihnen überhaupt vorgeworfen wird. Gleichzeitig wächst die Zahl der Geheimdienste, die keinerlei demokratischer Kontrolle mehr unterworfen sind, und deren Macht mittlerweile ins unermessliche gewachsen ist. Jeder Augenblick unseres Lebens wird elektronisch überwacht und gespeichert. Das 'Big Brother'-Szenario Orwells ist mittlerweile durch die Wirklichkeit längst überholt worden. Darüberhinaus haben Grosskonzerne wie Monsanto die Welt mit Genmanipulierter Nahrung überschwemmt. In den USA enthalten bereits mehr als 90% aller Nahrungsmittel genetisch manipuliertes Material. Das Ziel ist offensichtlich das totale Monopol auf auf die gesamte Ernährung und die Beseitigung aller biologisch/natürlichen Agrarprodukte. Was ich ändern würde? All das. Das Kulturbudget mit dem Militärbudget zu vertauschen, wäre der Anfang."
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    Gottfried Helnwein
    Interview, "Durch die Kunst verliert der Tod seine Macht", Petra Augustyn, Zeitkunst, Zeit Kunstverlag, 1. Juli 2031
  • "My images always dealt with what was happening around me, I wasn’t making things up. From early childhood on when I looked at grown-ups I perceived them as suffering in some way, without being conscious about it. I thought that most people seemed to be unhappy and somehow damaged, and that’s what I tried to show in my paintings. ..."
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    Gottfried Helnwein
    "Gottfried Helnwein y su Canto de la Aurora", Interview with Sandra Cerisola, Esquire, Latinoamerica, October 16, 2012
  • "Die Negativnachrichten von Terroranschlägen, Wirtschaftskrise, Serienmördern und Kriegen mit denen uns die Medien ständig überfluten, bewirken ja nur eines: Hilflosigkeit, Ratlosigkeit, und ein Gefühl des Ausgeliefertseins. Und die Gewissheit, nichts daran ändern zu können, treibt die Menschen in Resignation und Apathie. Aber wenn Kunst sich mit dem Schrecklichen beschäftigt, hat das die genau entgegengesetzte Wirkung: Ich habe noch nie jemanden gesehen, der bei der Betrachtung eines Bildes von Hieronymus Bosch, oder Goya depressiv wurde. Selbst von einem Bild, das die Gräuel der Hölle, oder den Wahnsinn des Krieges darstellt, fühlt man sich inspiriert und befreit. Die Unentrinnbarkeit des Schreckens wird durch die Ästhetik transzendiert und relativiert. Durch die Kunst verliert der Tod seine Macht."
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    Gottfried Helnwein
    "Malen heisst sich wehren - Gottfried Helnwein im Gespräch", Oliver Spiecker, Edition Braus, Berlin, Heidelberg, 2013
  • "My first performance with a child, was with six-year-old Sandra, who was considered a problem child by her parents. I think her mother had a hard time coping with Sandra’s sense of humor. One time, as protest for being locked in her room, she cut up all her mother’s clothes into tiny little pieces, arranged them in a neat pile in the middle of the floor and called her mum with the innocent voice of an angel. Another time she set fire to her parent’s apartment. She was one tough and mean little lady, but I liked her instantly. She had the pride of a Latino street gang leader. When she looked at you, her piercing little eyes had a very clear message: “Don’t mess with me!” "I asked Sandra if she would like to participate in some art performances with me. “What’s in it for me?” she replied with the cool of a Yakuza negotiating business. “What do you want?” I asked her. “A bicycle,” she said. So, we had a deal. I bandaged her and she would stand or lie on the street or sidewalk at different locations in Vienna, in the stream of irritated pedestrians. Sometimes she would walk slowly like a sleepwalker and bump into people. She took these actions seriously and was very dedicated, but always with a cool head, no emotions involved. I also did a series of photographs with bandages, strings and surgical instruments and I was careful not to hurt her, but she was acting with a professional curiosity and encouraged me to try more extreme distortions of her face. Sandra was my first model and she appeared in photographs, short films and my early watercolors of the Beautiful Victim series. I had great respect for her. We never talked much, but there was always an almost telepathic communication and understanding. I wish collaborations with grown-ups would be that easy."
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    Gottfried Helnwein
    Interview, Michal Szyksznian speaks with Gottfried Helnwein, celebritarian.pl, Poland, January 2009
  • "Die Wiener haben immer eine Nähe zum Tod und zum Wahnsinn gehabt. Wien ist eigentlich wie die Verlängerung vom Zentralfriedhof und man hat nicht ganz zu Unrecht immer von der Lust am Untergang gesprochen. Aber diese Sehnsucht zum Dunklen und zum Abründigen hat in diesem seltsamen Biotop ungeheuer kreative Energien freigesetzt - in der Malerei, in der Musik, auf der Bühne, in der Literatur. Und sie hat die Weltgeschichte um ein paar erstaunliche Gestalten bereichert, Freud, Hitler, Herzl, Schiele, Messerschmidt, Sacher-Masoch, Gustav Mahler, Thomas Bernhard. Meine Kunst ist sicher geprägt durch diese Tradition."
    Source
    Gottfried Helnwein
  • "Imaginations and illusions are always so much more powerful and bigger than this mediocre and boring thing called reality."
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview, "My art is not an answer, it is a question", Yuichi Konno talks with Gottfried Helnwein, Yaso magazine, Japan – September 5, 2003
  • "Auxiliary Magazine: Many pieces of your work are intimate glimpses to fascist figures and groups. Is this a theme you still feel is relevant? Helnwein: Mussolini once said: 'Fascism should rightly be called Corporatism, as it is the merger of corporate and government power'. Well, look around - does it look like there is a growing influence of bankers and big corporations on our governments and our lives? These new Fascists will not come as grim looking brutes in daemonic black uniforms and boots, they will wear slick suits and ties, and they will be smiling."
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview with Gottfried Helnwein, Auxiliary Magazine, USA, Jennifer Link, 2012
  • "Most societies are ruled by mediocre people that have no vision and no imagination. Most rulers are scared of creation and creative people. Artists are funny, all they want is to touch and move, challenge and surprise others. But dictators hate surprises more than anything else. All they want is to turn their territory into a neat little toy prison camp and play with their little toy people. Push them around, rip a leg or a head off now and then and throw them into the garbage when they are tired of their stupid, little doll faces."
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview, Michal Szyksznian speaks with Gottfried Helnwein, associatednews.us, celebritarian.pl, Poland, January 2009
  • "Zwischen unserer Generation und der unserer Eltern gab es einen totalen Bruch. Die meisten von uns wollten nichts mit ihnen, ihren Werten, ihren Vorstellungen und ihrer Tradition zu tun haben. Es war ein bisschen wie wenn man sich plötzlich im luftleeren Raum befindet, - wir hatten die Erdung, den Boden unter den Füssen verloren und mussten uns völlig neu orientieren. Es war eine Phase in der westlichen Kultur, in der ästhetische Anarchie die einzig sinnvolle Äusserung zu sein schien."
    Source
    Gottfried Helnwein
    im Gespräch mit Peter Nedoma, 
dem Direktor der Galerie Rudolfinum Prag
, 2008
  • "When I was 7, I opened a chewing gum pack and on a tiny, badly printed picture I saw Elvis, for the first time in my life - I was in a state of shock, because I didn't know that a human being could be so beautiful."
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview by Helmut Sorge, Los Angeles, Mai, 2006, published in "Ab nach Amerika!", Collection Rolf Heyne, Munich, 2009
  • "Bei meiner ersten Ausstellung 1971 im Wiener Künstlerhaus waren eines Tages alle meine Bilder mit gelben Stickers überklebt, auf denen "Entartete Kunst" stand. Von da an wusste ich, dass ich immer Gegenwind haben würde. Es sieht so aus, als hätte ich den Finger immer wieder auf einen wunden Punkt gelegt, sonst wären so viele Emotionen, Aggressionen und die Aufregung als Reaktion auf meine Arbeiten gar nicht möglich. Das gemalte Bild selbst kann nicht der Grund gewesen sein, weil es ja eine Fiktion ist - zweidimensional, nur ein paar Milligramm Farbe auf Papier oder Leinwand - das ist alles, das tut nicht weh. 
Es ist nicht mein Bild, vor dem sich die Leute fürchten, sondern es sind ihre eigenen Bilder in ihren Köpfen. Meine Arbeiten sprechen offensichtlich etwas an, das im Unterbewusstsein des Betrachters schon vorhanden ist. Wenn es mir gelingt, den Finger manchmal an die richtige Stelle zu legen, habe ich das Gefühl, meine Arbeit hat einen Sinn.
"
    Source
    Gottfried Helnwein
    "Mein Hauptwerk kann jetzt beginnen", Andreas Maeckler im Gespräch mit Gottfried Helnwein, anlässlich der Solo Show im Ludwig Museum, Oberhausen und im Wilhelm Busch Museum Hannover, 2005
  • "Das Erschreckende an der gegenwärtigen Kunstszene ist, dass sie komplett von den Ereignissen in der Welt losgelöst ist. Wenn man sich die gefeierten Künstler heute ansieht, so betreiben die meisten Nabelschau. Sie persiflieren andere Kunstwerke, der Insider-Gag dominiert. Wir leben in einer Endzeit, in der alles zusammenbricht, aber die Kunst reagiert nicht, - sie ist autistisch und isoliert. Das halte ich für katastrophal."
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    Gottfried Helnwein
  • "Kunst ist für mich eine Waffe, mit der ich zurückschlagen kann."
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview, Marc Kayser spricht mit Gottfried Helnwein, Quest, Berlin, 1. März, 2004
  • "'High' and 'low' in Art are completely arbitrary and artificial distinctions that some bloated assholes invented to make life more complicated. Comics are considered "low", but when Roy Lichtensein comes and picks out one panel of a comic, projects and paints it on a canvas then it's suddenly "high" art? Give me a break. The only thing that I care about in art is quality, intensity. Is a work of art capable of touching and moving me? Does it cause an emotional impact on me? Does it startle, surprise, upset, excite me? Does it make me think? Does it inspire me? Does it stimulate my imagination? Does it change the way I view the world to some degree?"
    Source
    Gottfried Helnwein
    Michal Szyksznian speaks with Gottfried Helnwein, celebritarian.pl, Poland, January 2009
  • "Die Lust, Gewalt an Wehrlosen auszuüben, war immer Teil der Menschheitsgeschichte. Und diese Gewalt war fast immer männlich. Wir verdanken diesem Teil der Menschheit eine nie unterbrochene Kette unbeschreiblicher Qualen und Grausamkeiten, von der Hexenverfolgung bis zum Massaker in My Lai. Vielleicht ist es ein Defekt, aber meine Verdrängungsmechanismen funktionieren diesbezüglich nicht so gut. Ich glaube es ist die Aufgabe des Künstlers, Zeuge seiner Zeit zu sein, diesen Wahnsinn festzuhalten und die Menschen daran zu hindern zu vergessen. Goya hat in seinen Zeichnungen und Radierungen die Gräuel des Krieges in all ihren entzetzlichen Einzelheiten dokumentiert, - in der wahrscheinlich vergeblichen Hoffnung, dass sich dadurch die Tragödie nicht immer wieder aufs neue wiederholen muss."
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    Gottfried Helnwein
    Interview, "Eine Tradition der Dunkelheit", Marc Fischer and Sven Michaelsen
, 
Vanity Fair, June 26, 2008
  • "Amerika ist ein wunderbares Land mit grossen Qualitäten, dem die Welt viel verdankt. Nicht nur Entenhausen. Ich habe viele Freunde da und meine Enkelkinder sind amerikanische Staatsbürger. Ich habe nie die Menschen kritisiert, sondern das System, dass sie und ihre Freiheiten bedroht. Es ist schmerzlich zusehen zu müssen, wie das einst freieste Land der Welt angeschlagen ist und langsam die Knie geht. Es ist wie der zweite Fall Roms. Wenn aber Amerika zusammenbrechen sollte, dann wird auch Europa und der Rest der sogenannten abendländischen Kultur mitgehen. Los Angeles ist auf jeden Fall der Ort um diesen Prozess direkt aus der ersten Reihe mitzuverfolgen. Abraham Lincoln hat gesagt: 'America will never be destroyed from the outside. If we falter and lose our freedoms, it will be because we destroyed ourselves'."
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    Gottfried Helnwein
    "Der Verstörer", Gespräch mit Susanne Zobl, News, Wien, 2. Mai, 2013
  • "Die Helden meiner Bilder sind die Kinder. Ich sehe die Welt am liebsten durch die Augen eines Kindes. Jedes Erziehungssystem zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften hatte immer nur ein Ziel: Menschen gefügig zu machen, sie zu brechen. Nach der Absolvierung dieses Konditionierungs-Programms, haben sie in der Regel ihre eigene Identität und jede Spontanität und Kreativität verloren. Die wenigen, bei denen dieses System nicht ganz funktioniert, sind Künstler und Narren. Irgendwie scheinen sie es zu schaffen, bis zu einem gewissen Grad Kind zu bleiben. Cocteau sagte einmal: "Kinder und Narren durchschlagen den Gordischen Knoten, den der Poet sein Leben lang zu lösen versucht."
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    Gottfried Helnwein
  • "Das ist vielleicht der wichtigste Aspekt: Dass Kunst Würde verleiht. In unserer christlichen Ikonographie ist das Zentrum des Glaubens und dessen Kunst der leidende, sterbende Mensch. Es ist das erste Mal, dass Gott als der Leidende und Sterbende dargestellt wird, sonst hat man das Göttliche immer mit Unverwundbarkeit und Allmacht assoziiert. Doch dadurch zeigt sich die Empathie Gottes: Die Identifikation mit der leidenden Kreatur. Die Schönheit in einem Kunstwerk bedeutet einen Sieg über den Tod."
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    Gottfried Helnwein
  • "Rein materialistisch gesehen, besteht Rembrandts "Nachtwache" aus winzigen Farbpigmenten, die vermischt mit brüchigen Harzen und eingetrockneten Ölen auf einem alten Stück Leinwand kleben, welches auf einem wurmstichigen alten Holzrahmen befestigt ist. Der Rest ist Imagination, Illusion, Metaphysik. Wie wichtig dieser Rest den Menschen ist, sieht man daran, dass einige bereit sind, über 100 Millionen Dollar dafür auszugeben. Kunst ist mit rationalen oder naturwissenschaftlichen Methoden nicht zu ergründen oder zu entschlüsseln. Man kann sie nur mit den Sinnen, der Seele und dem Herzen erfahren."
    Source
    Gottfried Helnwein
  • "Wenn ich mir ansehe, wieviel Phantasie, Mühe und Fleiss diese Ebenbilder Gottes aufbringen, um Schmerzen zu verursachen, zu zerstören, zu verbrennen und auszurotten, dann habe ich das Gefühl, bei dieser Schöpfung ist etwas schiefgelaufen, da ist etwas in die Hose gegangen. Wenn ich von den Ebenbildern auf das Original schliessen soll - na Gute Nacht! Ich muss gestehen - Ich hätte lieber einen Gott, der wie Donald Duck aussieht , als einen, der aussieht wie Adolf Hitler."
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    Gottfried Helnwein
    "Lebenskunst und Lebenslust', Dieter Thomae zitiert Gottfried Helnwein, Verlag C.H. Beck Beck'sche Reihe, 1996. “Malerei muss sein wie Rock Musik”, Gottfried Helnwein im Gespräch mit Andreas Mäckler, Verlag C. H. Beck München 1992
  • "Als ich Arno Breker mit meinem Beyus-Porträt in der Hand fotografierte, hielt er das Bild hoch und murmelte: 'Das hätte sich der Beuys aber nicht träumen lassen.'"
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview, "Eine Tradition der Dunkelheit", Marc Fischer und Sven Michaelsen sprechen mit Gottfried Helnwein, Vanity Fair, 26. Juni 2008
  • "I was always oscillating between the two mediums photography and painting and I like the irritation that it causes when I blur the distinction between these two. I think the importance of the medium and the technique used in art is overrated. The essential question is, however: is an art work capable of creating an emotional impact on the onlooker? Does it touch, move, startle, inspire, elevate, does it provoke or challenge?"
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    Gottfried Helnwein
    "Looking Inside: A Conversation with Gottfried Helnwein" Howard N. Fox talks with Gottfried Helnwein, catalogue solo show Gottfried Helnwein at the Albertina Museum Vienna, Hatje Cantz Verlag, May 2013
  • "Andy (Warhol) invited me to the factory in New York 1983 and after he told me how he loved my work, he asked me to follow him into an empty room where we sat down opposite to each other and he just froze and he didn't say anything and he didn't move. We sat there in silence for some time and I didn't know what to do - at first it was strange and it felt kind of awkward, but then slowly everything started to transcend and the tension dissipated and nothing seemed important anymore. Andy looked like a wax-dummy in the posture of a pharaoh that had been dead since thousands of years - the room around us became darker and darker and the white of Andy's face and hair got a glow so intense that it started to burn my eyes. I realized that we were floating now somewhere in outer space and nothing mattered anymore and I raised my Nikon and shot."
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview with Gottfried Helnwein, Dansk Magazine, London, August 10, 2006
  • "Wirkliche Kunst hat die Macht, beim Betrachter oder Zuhörer Bereiche zu öffnen, von denen er bis dahin gar nicht wusste, dass es sie gibt."
    Source
    Gottfried Helnwein
  • "In der Renaissancezeit waren Maler die Superstars, Musikanten und Schauspieler wurden damals der Kategorie Gaukler/Akrobaten zugerechnet, waren also eher am unteren Ende der Gesellschaft angesiedelt. Heute ist es ganau umgekehrt, (Film-)Schauspieler und Musiker sind die Stars, Bildende Künstler spielen dagegen keine grosse Rolle mehr und gehören eher der Freak-Abteilung an. "
    Source
    Gottfried Helnwein
  • "Im Atelier von Arno Breker standen überall Gips-Plastiken von Negern und Juden herum, die er nach dem Krieg hergestellt hatte. Eine heroisierende überlebensgroße Büste stellte einen beleibten Afrikaner in Uniform und vielen Orden dar. Ich fragte, wer das sei. „Das war der Präsident der Elfenbeinküste“, antwortete er. „Er tauchte in den sechziger Jahren bei mir auf, legte seinen Arm um meine Schultern und sagte: ‚Breker, kommen Sie zu mir an die Elfenbeinküste. Ich werde Ihr zweiter Hitler sein". Breker sollte eine neue Hauptstadt entwerfen, was dieser auch sofort tat. Er zeigte mir das Gipsmodell dieses Utopias in dessen Mitte sich ein gigantischer Platz befand mit der riesigen Skulptur eines Afrikaners - mit zerrissenem Hemd und gesprengten Fesseln, den aufgewühlte Blick und die geballte Faust gen Himmel gerichtet. Auf meine Frage, was aus dem Projekt geworden sei, antwortete Breker mit leiser, resignierender Stimme "Der Präsident ist leider kurze Zeit darauf gestürzt worden"
    Source
    Gottfried Helnwein
    "
Eine Tradition der Dunkelheit
", Interview, Marc Fischer und Sven Michaelsen, Vanity Fair
, 26. Juni 2008
  • "Als Kind erschien mir das höchste Ideal künstlerischer Existenz, Mitglied der Rolling Stones zu sein. Rückwirkend betrachtet finde ich dass ich da nicht ganz falsch gelegen bin, denn Rockmusiker scheinen im Gegensatz zu uns Malern vor allem eines zu haben: more cash and more fun."
    Source
    Gottfried Helnwein
    Interview, "Die Bildende Kunst ist ein einsames Geschäft", Herbert Schorn spricht mit Gottried Helnwein, Oberösterreichische Rundschau, March 7, 2006
  • "There is a strong bond between artists and children and all other sacred fools."
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    Gottfried Helnwein
    "My art is not an answer - it is a question", Yuichi Konno talks with Gottfried Helnwein, Yaso magazine, Japan, September 6, 2003
  • "Mich haben immer wieder Leute angesprochen, die erstaunt gesagt haben: "Sie wirken ja ganz normal. Warum malen Sie denn so etwas schreckliches?" und dann die Frage: "sind Sie als Kind missbraucht worden?" in der Hoffnung, dass ich "Ja" sage, weil sie dann eine rettende Erklärung hätten, die das Bild neutralisieren und erledigt würde. Aber den Gefallen kann ich ihnen nicht tun, sie müssen schon selbst mit den Bildern fertig werden. Denn das eigentliche Problem sind nicht die winzigen Spuren von Farbpigmenten auf meiner Leinwand, sondern die Bilder in ihren eigenen Köpfen"
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    Gottfried Helnwein
    Interview, "Ich kann mich in kein System einfügen", Sven Michaelsen, Süddeutsche Zeitung Magazin, 14. November 2013
  • "Kunst oder Künstler müssen sich in keiner Weise erklären. Kunst braucht keine Erläuterung und keine Rechtfertigung, Kunst ist mit rationalen oder naturwissenschaftlichen Methoden ohnehin nicht zu ergründen oder zu entschlüsseln."
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    Gottfried Helnwein
    Interview, "Sechs Fragen an Gottfried Helnwein", Marco Zysset spricht mit Gottfried Helnwein, 
BZ Berner Zeitung, 
19. Dezember 2008
  • "Die Beschäftigung mit dem Tod, und dem Abgründigen hat eine lange Tradition in Österreich. Schiele, Kafka, Franz Xaver Messerschmidt, Gerstl, Mahler, Bruckner, Thomas Bernhard, Kubin, H. C. Artmann, Nitsch, Rainer, Brus, Elfriede Jelinek fallen mir ein.. Wahrscheinlich hatte der Barock und die Bilderflut der Gegenreformation einen prägenden Einfluss auf diese eigenartige und einzigartige Kultur. Diese grosse Propagandistische Kampagne, die um dem Protestantismus eines überzubraten, mit einer gewaltigen, unverschämten Sinnesorgie über die Menschen hergefallen ist. Die aufgeblähten Barockkirchen mit all diesen, gen Himmel wirbelnden, ekstatischen Gestalten, und den in Verzückung erstarrten Märtyrern, den fetten, durcheinander purzelnden Engeln und den tanzenden vergoldeten Totengerippen, mit der Sanduhr in der knöchernen Hand, der heiligen Theresa in Ekstase und dem verklärt lächelnden jungen Sebastian, dessen schöner, von Pfeilen durchbohrter Leib sich lustvoll windet, und der Orgasmus der aufbrausenden Orgel. Extase, Eros und Tod in einer gewaltigen Apotheose vereinigt. Das Groteske und Abgründige, aber auch das Süsse - dieser Kontrast ist so typisch österreichisch. Der Barock ist eine Theaterkultur. Und die Essenz dessen, was man als wienerisch oder österreichisch bezeichnen könnte, ist wahrscheinlich diese Lust am Theatralischen."
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    Gottfried Helnwein
    "Malen heisst sich wehren - Gottfried Helnwein im Gespräch", Oliver Spiecker, Edition Braus, Berlin, Heidelberg, 2013
  • "Als die Rolling Stones auftauchten, brachten sie uns die Ahnung einer Zeit des Ungehorsams, des Widerstands, der Rebellion. Und sie sahen vor allem genauso aus, wie wir gerne ausgesehen hätten. Für uns biedere, eingeschüchterte Nachkriegskinder, die wir wie Ministranten dastanden, mit roten Ohren und Hitlerjugend-Haarschnitt, waren sie wie Götter, die aus einer höheren Welt zu uns herabgestiegen waren."
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    Gottfried Helnwein
    Interview, "Ich kann mich in kein System einfügen", Sven Michaelsen, Süddeutsche Zeitung Magazin, 14. November 2013
  • "Als Elvis die Bühne betrat, veränderte sich alles, er stiess das Tor zu einer neuen Epoche auf. Während andere mit karierten Sakkos und Krawatten auf der Bühne nebeneinander standen wie die Kerzen, trat Elvis auf wie ein Ausserdischer: weiße Schuhe, schwarzes Hemd, die schwere glänzende Frisur, sein Körper bog, wand und schüttelte sich, als wollte er den ganzen schweren Ballast, des alten puritanisch-konservativen Amerikas von sich abschütteln. Es war die Geburt von 'Cool'."
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    Gottfried Helnwein
    "Malen heisst sich wehren - Gottfried Helnwein im Gespräch", Oliver Spiecker, Edition Braus, Berlin, Heidelberg, 2013
  • "Ich habe mich immer nach einer Kunst gesehnt, die sich direkt vermittelt, die selbstevident ist, die man im Bauch spürt, die einen ergreift, bis ins Mark erschüttert und bewegt, und nicht irgendwelche Totgeburten, die erst durch langatmige Erklärungsversuche irgendwelcher Theoretiker einen Sinn kriegen sollen. Jede Kunst müsste die ursprüngliche, primitive Kraft haben, wie 'Jumping Jack Flash' von den Stones, auch in der Malerei. "
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    Gottfried Helnwein
  • "In Europa hat Donald eine viel grössere Bedeutung erlangt als in seinem Geburtsland Amerika, wo er einer Phalanx von aufgeblähten, stiernackigen Super-Heroes in zu engen Trikots gegenüberstand. Amerika war damals auf dem Höhepunkt seiner politischen und wirtschaftlichen Macht und strotzte nur so vor Selbstbewusstsein und Allmachtsphantasien, die sich auch in in ihren neuen Mythen ausdrückte. Zwischen Superman, Captain America, den Power Rangers, oder was sie sonst noch an phantasievollen Namen hatten, die über Superkräfte verfügten, die ihnen erlaubten durch die Lüfte zu zischen, alles versengende Energiestrahlen auszusenden, und ihnen die Fähigkeit verliehen, Wolkenkratzer zerkrümmeln zu können, als ob sie Kekse wären, - dagegen nahm sich dieser bleiche, schmalschultrige Erpel im Matrosenjäckchen und ohne Hose doch ein bisschen ärmlich aus. Für uns Nachkriegskinder in Österreich und Deutschland war der Verlierer und Pechvogel Donald jedoch eine sehr gute Identifikationsfigur."
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    Gottfried Helnwein
    "Malen heisst sich wehren - Gottfried Helnwein im Gespräch", Oliver Spiecker, Edition Braus, Berlin, Heidelberg, 2013
  • "If you are an artist and you have had the bad luck to be born into this world - what you first realize when you open your eyes is the horrifying signature looks of mediocrity. "
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    Gottfried Helnwein
  • "We are living in the age where materialism has finally triumphed. The world has been purged of fairies, elves, witches, angels, enchanted castles and hidden treasures. Dreaming and fantasizing is nowadays considered a chemical imbalance in the brain of the child. For reasons of national security there are no realms of imagination anymore in which to escape - children are held in the merciless headlight of the adults level-headed, common-sense-madhouse: a world of stock-markets, war, rape, pollution, television-moronism, prozak, prison-camps, miss universe-competitions, genetic engineering, child pornography, Ronald McDonalds, Paris Hilton and torture."
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    Gottfried Helnwein
    Interview with Gottfried Helnwein, Ozan Karakoc, cover story, Bak Magazine, Turkey, August 10, 2006 Turkey
  • "Ich habe nie andere Gefühle als Bewunderung, Liebe und Respekt für meine Kinder empfunden.  Für mich sind Kinder ein grosses Wunder, sie tragen mit ihrer Reinheit und Entrücktheit die Möglichkeit zu einem besseren Menschsein in sich. Es ist nur wichtig, Sie vor den Erziehungs- und Indoktrinierungsmethoden der korrupten Erwachsenenwelt zu schützen."
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    Gottfried Helnwein
    Interview "Ich kann mich in kein System einfügen", Sven Michaelsen, Süddeutsche Zeitung Magazin, 14. November 2013
  • "In dem muffigen, repressiven Nachkriegs-Wien war der einzige Hoffnungsschimmer für uns Kinder die amerikanische Kultur. In der Pfarre, in der ich ministrierte, sah ich erstmals Chaplin-Filme. Und die ersten deutschen Micky Maus-Hefte waren für mich ein Schritt in eine andere, utopische, grenzenlose Welt. Mein Sehnsuchtsort war Entenhausen. Und Entenhausen lag in Amerika. Ich habe immer noch große Zuneigung zu diesem Land und seinem grossen Experiment der Freiheit, das allerdings gerade am Scheitern ist."
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    Gottfried Helnwein
  • "Meine Arbeit ist von den Erfahrungen meiner Kindheit und Jugend in Wien geprägt, und sie ist zutiefst in der österreichischen Kulturtradition verwurzelt. Das wird sich nie ändern, egal wo immer ich auch lebe. Und ich muss sagen, je weiter und je länger ich von Österreich weg bin, desto leichter fällt es mir, die Qualitäten dieses Landes erkennen."
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    Gottfried Helnwein
  • "Künstler werden immer bis zu einem gewissen Grad Aussenseiter sein, weil jede Form von Kreativität eine Provokation für die bürgerliche Gesellschaft darstellt."
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    Gottfried Helnwein
  • "Technik in der Kunst wird in der Regel überbewertet, sie ist nur das Mittel das den ästhetischen Inhalt transportiert, was zählt ist der emotional impact den ein Kunstwerk auszulösen imstande ist. Picasso sagte: 'I wish to reach the point where the viewer cannot see how I painted my picture. What does it matter? My only wish is that nothing but emotion rises from my picture'."
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    Gottfried Helnwein
  • "Ein Kunstwerk muss im Stande sein ein menschliches Wesen, auch ohne das geringste kunsttheoretische Wissen, emotional zu berühren, - auf welche Weise auch immer. Diesen Test muss jedes Kunstwerk bestehen."
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    Gottfried Helnwein
  • "Ich bin immer wieder überrascht, welche Reaktionen meine Bilder manchmal auslösen können: manche Menschen sind empört, beleidigt, peinlich berührt, verunsichert, verwirrt, und fühlen sich bedroht durch ein Stück Leinwand mit ein paar Milligramm Farbe darauf. Sie wissen sogar, dass das, was sie auf meinen Bilder sehen nur Fiktion ist. Und trotzdem: In den Medien können sie täglich reale Kriege, Morde, Folter und Tote sehen, ohne ein Problem damit zuhaben und in Action-Filmen haben sie sogar Unterhaltungswert. Von einem Stück Leinwand hingegen werden sie aus der Bahn geworfen."
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    Gottfried Helnwein
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